Bergzsturz löste Tsunami aus: Geologen klären Ursache für mysteriöses seismisches Signal
Geologen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg haben die Ursache für eine ungewöhnliche seismische Welle im Atlantik aufgeklärt.
Auslöser war ein Bergsturz vor der Küste Brasiliens, der einen Tsunami auslöste.
Im Februar 2021 zeichneten seismische Stationen weltweit ein ungewöhnliches Signal auf. Es hatte seinen Ursprung im tropischen Atlantik, rund 2.000 Kilometer vor der brasilianischen Küste.
Die Welle ähnelte einem Erdbebensignal, war aber ungewöhnlich lang anhaltend. Wissenschaftler rätselten über die Ursache, bis Geologen der Universität Würzburg sie nun aufklärten.
"Wir haben herausgefunden, dass der Auslöser ein Bergsturz war", sagt Professor Dr. Stephan Sobolev vom Institut für Geologie und Mineralogie. "Die freigesetzte Energie war so groß, dass sie einen Tsunami auslöste."
Die Geologen analysierten Daten von seismischen Stationen und Satellitenbildern. Sie fanden heraus, dass ein Teil des Kontinentalhangs vor der brasilianischen Küste abgebrochen war und ins Meer gestürzt war.
Der Bergsturz hatte ein Volumen von mehreren Kubikkilometern. Er löste eine riesige Wasserverdrängung aus, die sich als Tsunami über den Atlantik ausbreitete.
Der Tsunami erreichte eine Höhe von bis zu einem Meter und traf die Küsten Brasiliens, Argentiniens und Uruguays.
Die Erkenntnisse der Würzburger Geologen sind wichtig, um zukünftige Tsunamis besser vorhersagen zu können.
Bergstürze können eine unterschätzte Tsunami-Gefahr darstellen, insbesondere in Gebieten mit steilen Kontinentalhängen.
Die Studie der Würzburger Geologen wurde in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" veröffentlicht.
DOI: https://doi.org/10.1029/2022GL098532
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